Eicklingen

EI 02 – Amtshof

Die Geschichte der Amtsvogteien im Fürstentum Lüneburg geht ins 13. bis 14. Jahrhundert zurück. Die Vogteien hatten eine räumliche Ausdehnung einer Gerichtsgemeinde - auch Gau genannt. Es liegen keine Angaben vor, wann die vogtei vlutweddel gegründet wurde. Im Jahre 1438 findet man die Schreibweise vogtei vlutweddel. Im 16. Jahrhundert Vogtei Flutweddel. Aus der Vogtei Flutweddel wurde später die Amtsvogtei Eicklingen. Der Name vlutweddel deutet auf Flutwald hin. Flutwald bedeutet Flut und Wald. Unsere Region befindet sich im Urstromtal der Aller, Oker, Fuhse. Die Titel der Amtsinhaber wechselten, mal hieß der Verwaltungschef Amtsvo(i)gt, mal Amtmann oder auch Drost zu Eicklingen. Mit dem Wiener Kongress 1814 wurde das Kurfürstentum Hannover ein Königreich. Von nun an hieß die Amtsvogtei "Königliches Großbritannisches - Hannoversches Amt Eicklingen".

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts (1616) wurde der Amtshof mit seinen 11 Gebäuden hier auf dem freien Platz zwischen den beiden Eicklingen neu erbaut. Das Amtshofgelände reichte von der Sandlinger Straße bis zum Friedhofsweg. Der alte Amtssitz befand sich nördlich der Sandlinger Str., heute Nr.5 und Mühlenweg Nr. 69 und 71.

Anfang des 19. Jahrhunderts kam es zu einer Verwaltungsreform. Im Jahr 1852 zur Gewaltenteilung, Verwaltung und Justiz wurden geteilt. Zum Amt Eicklingen gehörten 27 Ortschaften von Nienhagen bis Müden /Aller. Im Jahr 1858 gab es 991 Wohneinheiten mit 6103 Einwohnern. In einer Verordnung vom 27. März 1858 wurde das Amt Eicklingen dem Amt Meinersen zugeordnet, dann am 22. Juni 1858 mit dem Amt Celle vereint. Hiermit endet die Geschichte des Amtes Eicklingen. Das Gelände mit dem Amtshaus und einige Nebengebäude gingen in Privatbesitz über. Nach dem 2. Weltkrieg gaben die Gebäude vielen Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten eine erste Unterkunft. Im Laufe der Jahre konnten die Vertriebenen eigene Häuser bauen, danach wurde das Amtshaus als Lagerraum genutzt. Die Gemeinde Eicklingen kaufte 1988 auf Drängen des Heimatvereins das alte Amtshaus. Es befand sich in einem maroden Zustand. Zur Diskussion stand, hier das Rathaus der Samtgemeinde Flotwedel einzurichten. Der Samtgemeinderat lehnte mit einer Stimme mehr das Vorhaben ab. Es wurde über andere Nutzungen beraten. Von vielen Ideen einigte man sich auf ein Informations - und Kompetenzzentrum für den ländlichen Raum. Mit Hilfe von Fördergeldern konnte das Gebäude am 10. September 2005 seiner neuen Bestimmung übergeben werden.

EI 02 – Amtsstubenhaus

Das ehemalige Amtsstubenhaus auch Richterhaus mit Turm, Glocke und Uhr - heute Haus der Vereine

Das Amtsstubenhaus stand seit ca. 1995 leer und war dem Verfall ausgesetzt. Die Gemeinde Eicklingen konnte das marode Haus im Jahr 2018 erwerben. Es wurde in den Jahren 2020/21 mit Hilfe von Fördergeldern saniert. Die alte historische, beschädigte Glocke aus dem 13. Jahrhundert wurde durch einen Nachguss, ebenso die abhanden gekommene Turmuhr durch eine Neue ersetzt. Die Kosten übernahm der Heimatverein "Altes Amt Eicklingen " mit Unterstützung der Volksbank Südheide - Isenhagener Land - Altmark. Das Archiv des Heimatvereins ist hier untergebracht.