Der älteste Handwerksbetrieb

Das Schmiedehandwerk gehört zum traditionellen Dorfhandwerk. So auch in Uetze. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Schmiede Martens an der Kirchstraße nachweislich der älteste Uetzer Handwerksbetrieb ist. Bereits 1660 wird sie urkundlich als Grobschmiede erwähnt. Damals beschlug Andreas Martens die Pferde der Uetzer Bauern. Auch seine Nachfolger - acht Generationen - bearbeiteten mit dem Hammer glühendes Eisen auf dem Amboss. Alle hießen sie Martens.

Das historische Foto aus dem Jahr 1905 zeigt einen von ihnen: Schmiedemeister Ernst Martens steht mit verschränkten Armen vor seiner Werkstatt. Die beiden anderen abgebildeten Personen sind vermutlich sein Geselle und sein Lehrling. Der letzte Schmiedemeister der Familie war Hans Martens. Er stellte altersbedingt am 31. Dezember 1991 den Betrieb ein. Danach wurde die Schmiede umgebaut. Heute ist darin ein Friseursalon.

Es gab noch eine zweite Schmiede Martens im Ort. Sie gab der Schmiedestraße ihren Namen. Der letzte Schmied dieser Familie war Gustav Martens. Wie viele andere Handwerker betrieb er eine Landwirtschaft. In der Chronik der Realgemeinde Uetze wird sein Sohn Wilhelm 1950 als Eigentümer des Grundstücks Schmiedestraße 2 genannt. Er war nur noch Bauer. Vor wenigen Jahren wurde das Gehöft abgerissen, um Platz für Neubauten zu schaffen. (fws)

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