Die katholische St.-Matthias-Kirche
Nach der Einführung der Reformation im Fürstentum Braunschweig-Lüneburg durch Herzog Ernst den Bekenner noch zu Lebzeiten Luthers im Jahr 1527 war die Bevölkerung in Uetze jahrhundertelang evangelisch-lutherisch. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten nur wenige Katholiken in Uetze. 1895 waren es gerade einmal sechs, 1931/32 immerhin bereits rund 50. Sie feierten alle 14 Tage in der Gaststätte Zum Deutschen Hause Gottesdienste.
Während des Zweiten Weltkrieges zogen zunächst Ausgebombte, die katholischen Glaubens waren, nach Uetze. Mit dem einsetzenden Flüchtlingsstrom wuchs die Zahl der Katholiken weiter. Später kamen auch noch katholische Vertriebene hinzu. Unter den Vertriebenen aus Schlesien war 1946 auch eine Gruppe aus Münsterberg, die den Kaplan Martin Drutschmann mitbrachte. Das Bistum Hildesheim beauftragte Drutschmann mit der seelsorgerischen Betreuung der Katholiken in Uetze, deren Zahl bis 1950 auf 662 anwuchs. Katholische Gottesdienste fanden damals in der Friedhofskapelle statt.
1951 kam Pfarrer Georg Jamitzky nach Uetze. Er trieb den Bau einer katholischen Kirche voran. Sie wurde schließlich mit Unterstützung des Kolpingwerks Trier gebaut. Jamitzky sammelte im Bistum Trier Spenden, indem er dort Bettelpredigten hielt, was damals durchaus üblich war.
1954 fertigten Uetzer Gemeindemitglieder aus Kies und Zement für den Kirchbau Betonsteine an. Ende August 1954 wurde die Baugrube ausgehoben, um die Fundamente zu legen. Der Grundstein wurde am 25. September 1955 gelegt. Am 30. November war Richtfest. Am 30 September 1956 feierten die Uetzer Katholiken Kirchweih. Das Gotteshaus wurde nach dem in Trier verehrten Apostel Matthias benannt. (fws)