Die Gastwirtschaft Zum Deutschen Hause
Die Gastwirtschaft Zum Deutschen Hause befand sich einst am Thielenplatz. Sie war eine der ersten Wirtschaften in Uetze. Sie hatte bereits 1680 eine Schankerlaubnis erhalten und war oft verpachtet. In alten Unterlagen werden als Besitzer Halbhöfner und Gastwirte namens Krüger und Amme genannt.
1895 kaufte Hermann Thiele das Gasthaus Zum Deutschen Hause von Friedrich Amme. Hermann Thiele wurde Namensgeber des Thielenplatzes. Vor dem Zweiten Weltkrieg feierten die damals noch wenigen Uetzer Katholiken im Deutschen Haus ihre ersten Gottesdienste. Im Laufe ihrer Geschichte wechselte die Wirtschaft mehrfach den Namen. Zum Schwarzen Kater, Gala-Stuben und Hellas waren weitere Bezeichnungen. Zeitweilig war die Gaststätte auch ein jugoslawisches Restaurant.
1948 eröffnete Friedrich Bock im Saal des Gasthauses Uetzes erstes Kino: die Corso-Lichtspiele. An Wochenende standen die Besucher vor der Kinokasse bis auf den Thielenplatz Schlange, um eine Eintrittskarte zu ergattern. Ins-Kino-Gehen war vor der Verbreitung des Fernsehens die beliebteste Freizeitbeschäftigung in der Bundesrepublik. In den Sechzigerjahren waren die Corso-Lichtspiele nicht mehr der Konkurrenz des Fernsehens gewachsen. Friedrich Bock schloss das Kino.
Auch während des Kinobetriebs war weiterhin im Erdgeschoss des Gebäudes eine Gaststätte. Diese erlebte nach Einstellung der Corso-Lichtspiele eine neue Blütezeit. Heute befindet sich dort ein Spielautomatenbetrieb. (fws)