1000 Jahre Wathlingen: 4G-Park
(mt) Für die einen ist er ein Meilenstein auf Wathlingens Weg in die Zukunft, für andere ein schwarzes Loch, in dem Jahr für Jahr Steuergelder verschwinden: der golden in der Sonne leuchtende 4G-Park an der Kantallee.
Die Einwohnerzahl Wathlingens entwickelte sich Anfang des Jahrtausends ungünstig, das alte Dorfgemeinschaftshaus war marode und die Haupt- und Realschule beklagten für den kommenden Ganztagsbetrieb fehlende Räumlichkeiten. Die Gemeindepolitik musste handeln. Im Juni 2005 befasste sich der Gemeinderat noch mit Plänen für einen simplen Jugend- und Sportpark, aber bald wurde daraus die Idee eines Vier-Generationen-Parks für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren.
Die Finanzierung des 6-Millionen-Projekts war für die Gemeinde mit damals 6200 Einwohnern eine Herkulesaufgabe. Gelungen ist dies, weil Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Grube (SPD) und Gemeindebürgermeister Torsten Harms (CDU) von dem Konzept überzeugt waren, den Rat hinter sich wussten und bei den Ministerien der Landeshauptstadt gemeinsam auftraten. 2 Millionen Euro kamen von der EU, der Landkreis steuerte eine Million bei und die Stiftung Linerhaus beteiligte sich. Aber die Gemeinde musste immer noch runde zwei Millionen stemmen.
Am 11. Mai 2010 beauftragte der Gemeinderat einstimmig das Bremer Architektenbüro Haslob Kruse und Partner mit der Bauausführung. Der Komplex gliedert sich in zwei eigenständige Gebäudeteile, die über eine Vordachspange miteinander verbunden sind. Herzstück des Gebäudes ist der zweigeschossige Kubus der Mehrzweckhalle mit Mensa, Café und Kinobox. Zum Raumangebot gehören auch ein Restaurant, ein Jugendtreff, Seminarräumen und eine Fahrradwerkstatt.
Der erste Spatenstich für das Projekt erfolgte in einer Bürgeraktion am 2.Juli 2010, die Bauarbeiten begannen am 12. Oktober 2010. Den Grundstein für das Gebäude legte am 4. März 2011 die Niedersächsische Sozialministerin Aygul Özkan (SPD). Am 28. November 2012 wurde dann der 4G-Park mit einer Festwoche eröffnet.
Noch während der Bauarbeiten schockte der Landkreis im Sommer 2010 die Gemeinde mit seinem Plan, die Wathlinger Haupt- und Realschule nach Eicklingen zu verlegen. Für die Attraktivität unseres Dorfes wäre das ein Tiefschlag. Eine Delegation überzeugte den damaligen Landrat Klaus Wiswe (CDU) vom 4G-Konzept und tatsächlich entschied sich der Landkreis um. Er investierte mehr als 10 Millionen Euro in den Schulstandort Wathlingen mit einer Oberschule mit Gymnasialzweig. Ohne den Bau des benachbarten 4G-Park wäre das nicht gelungen.