1000 Jahre Wathlingen: Vermieter aus New York

(mt) Hanna Bölsing, die Ehefrau des Wathlinger Pastors, erinnert sich 1947 in einem Interview an ihre Ankunftszeit in Wathlingen im Jahr 1938: „Wir bekamen damals ein Mädchen aus Sandlingen und das kam sich vor, als ob es in die Stadt zöge: waren doch in Wathlingen Frisöre, Schuh-, Lebensmittel- und sonstige Geschäfte.“

Eines dieser Geschäfte befand sich in der heutigen Kirchstraße 10. Der Wathlinger Maurer Adolf Kamehl hatte das Haus 1911/12 erbaut. Dort eröffnete das Ehepaar Friedrich und Emma (geb.  Blumenberg) Klüber ihr Geschäft für „Kolonial-, Material- und Manufakturwaren“, in dem es auch Tabak, Zigarren und Zigaretten sowie sehr feinen Aufschnitt und Grünwaren zu kaufen gab.

Adolf Kamehl fiel 1915 im Ersten Weltkrieg und sein in New York lebender Bruder erbte das Haus und das Grundstück. Er vermietete es weiterhin an das Ehepaar Klüber, bevor es Fritz und Elisabeth Klüber in den 50er-Jahren erwarben.

Als der Edeka-Markt Klüber 1967 in den Selbstbedienungsmarkt in der Schneiderstraße 13 umzog, gab das Ehepaar das Geschäft in der Kirchstraße auf. In den Folgejahren gab es in den Räumen mehrere Geschäfte. Vielen damals kleinen Wathlingerinnen und Wathlingern ist der Spielzeugladen Mikado mit den Geburtstagskisten vielleicht noch in Erinnerung. Heute bietet der Friseur „Fantasy of Style“ dort seine Dienste an.

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