1000 Jahre Wathlingen: Die Fuhse

(mt) Den größten Teil ihres Weges hat die Fuhse bereits zurückgelegt, wenn sie die Wathlinger Feldmark erreicht. Gespeist aus mehreren Bächen im Oderwald hinter Wolfenbüttel, überwindet sie auf ihren 100 Flusskilometern 102 Höhenmeter mit einem Sohlgefälle von 1 ‰, um in Celle in die Aller zu münden.

Seit Anbeginn ist die Fuhse Lebensader und Geißel für Wathlingen. Bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mäanderte sie gemächlich durch den fruchtbaren Wathlinger Wiesengürtel, den sie zu Zeiten des Hochwassers in eine gefährliche Sumpflandschaft verwandelte. Der Flurname Hellebruch (=Höllenbruch) zeugt noch von der Gefährlichkeit des Sumpfgeländes an den Flussufern; heute verzichten viele Bauherren wegen des hohen Grundwasserspiegels und der Hochwassergefahr auf einen Keller.

1876 gründeten die Wathlinger Bauern auf Geheiß der Obrigkeit eine Staugenossenschaft. Ziel war es, durch ein umfangreiches Be- und Entwässerungssystem den Heu-Ertrag der Wiesen zu verbessern. Dies ging zwar zu Lasten der Mücken, Frösche, Reiher und Störche, aber die Bauern konnten jetzt so viel Heu ernten, dass sie ihren Viehbestand vergrößern und überschüssiges Heu bis nach Hannover verkaufen konnten. Heute gilt es, die Fuhse zu renaturieren und über die Partnerschaft Fuhse-Aue-Erse die Hochwassergefahr zu bannen.

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